Vorsorgeuntersuchungen
Die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung dient der frühzeitigen Erkennung möglicher Erkrankungen und zur Krankheitsvorbeugung.
Die Untersuchung umfasst das äußere (Vulva und Vagina) und innere Genitale (Gebärmutter und Eierstöcke) sowie das Abtasten der weiblichen Brust.
Nach gründlicher Inspektion und einem sorgfältigen zytologischen Abstrich, siehe hierzu PAP > bzw. Dünnschichtzytologie >, wird ein Ultraschall > durchgeführt, um Auffälligkeiten zu erkennen. Meist erfolgt dieser über die Scheide, alternativ über die Bauchdecke.
Die Brust wird mit Abtasten auf Veränderungen untersucht und durch eine Ultraschalluntersuchung > weiter abgeklärt.
Daneben werden Tests auf häufige Infektionen wie Pilze, Bakterien, Chlamydien > und HPV (Humanes Papilloma Virus) durchgeführt. HPV >
Zusätzlich bieten wir unseren Patientinnen die Möglichkeit, Fragen zum Thema Impfungen zu besprechen und Impfungen bei uns durchführen zu lassen.
Gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen:
- Zytologischer Abstrich
- Dünnschichtzytologie
- Ultraschall des inneren Genitales
Erhebung eines urogynäkologischen Status, Beckenbodenkontrolle
Wir beraten Sie bei Beckenbodenschwäche (Senkungsbeschwerden, Inkontinenz) und führen Sie möglicher Therapiemöglichkeiten zu. In Abhängigkeit vom Beschwerdebild reicht die Therapie von Beckenbodengymnastik, Biofeedback, Einlage eines Pessars über ggf. Anpassung einer medikamentösen Therapie bis zur Indikation einer operativen Methode wie Einlage eines spannungsfreien Bandes zur Therapie der Stressharninkontinenz oder laparoskopischer und vaginaler Beckenbodenrekonstruktionen, …
Ultraschall der Brust und der Lymphabflusswege
die Brustselbstuntersuchung ist, selbst bei regelmäßiger Anwendung und Training, nicht in der Lage, als alleinige Methode die Brustkrebssterblichkeit zu senken.
Brustkrebs ist mit etwa 30,5% die häufigste Krebserkrankung der Frau in allen Staaten der industrialisierten Welt. Seit den 1980er Jahren ist die Zahl der Fälle auf das Doppelte gestiegen: Ungefähr 69.000 Mal im Jahr stellen Ärztinnen und Ärzte aktuell die Diagnose „Mammakarzinom“ bei einer Frau, über 17.850 Frauen sterben jährlich daran.
Wir empfehlen aus diesem Grund die Einladung zum Mammografiescreening (zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre) anzunehmen und sich bei uns regelmäßig in sonografische Kontrolle zu begeben.
Darmkrebsvorsorge
Mit der Darmkrebsvorsorge für die asymptomatische Bevölkerung (d.h. Patientinnen ohne Beschwerden) sollte ab dem Alter von 50 Jahren begonnen werden. Eine obere Altersbegrenzung für die Darmkrebs-Vorsorge/-Früherkennung kann bei steigender Lebenserwartung nicht gegeben werden. Hier ist eine individuelle Entscheidung unter Berücksichtigung der Begleiterkrankungen angezeigt.
Die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung schließt auch die Darmkrebsvorsorge mit ein. Hierbei gibt es neben der Darmspiegelung zusätzliche weitere Testverfahren:
FOB (fäkaler occulter Bluttest)
Bei Personen mit durchschnittlichem Darmkrebsrisiko, die keine Koloskopie wünschen, sollte ein FOBT jährlich durchgeführt werden.
Ein positives Testergebnis macht die endoskopische Untersuchung des gesamten Dickdarmes erforderlich.
M2PK-Test
Hierbei handelt es sich um einen immunologischen Stuhltest, in welchem ein Enzym namens Tumor M2-PK nachgewiesen werden kann. Dieses Enzym zeigt ein gehäuftes Vorkommen in bösartig verändertem Gewebe von verschiedenen Tumorerkrankungen. Hierzu zählen auch Darmkrebs bzw. bösartig veränderte Polypen des Darmes (Schleimhautwucherungen). Mithilfe des Test gelingt es bösartige Veränderungen des Darms frühzeitig zu erkennen und einer weitergehenden Diagnostik (Koloskopie= Darmspiegelung) zuzuführen ohne, dass bereits primär ein Eingriff nötig ist.
- Beratung bezüglich Knochengesundheit
Chlamydien und STD‘s (sexuell übertragbare Krankheiten)
Urogenitale Infektionen mit Chlamydia trachomatis gehören weltweit zu den häufigsten durch sexuellen Kontakt übertragenen Krankheiten (STD – sexually transmitted diseases). Infizieren können sich Frauen und Männer.
Chlamydien verursachen Entzündungen der Harnröhre, des Gebärmutterhalses, der Gebärmutterschleimhaut sowie der Eileiter. Als weitere Folge können sich eine Infektion des Bauchfells der Leberkapsel, eine Eileiterschwangerschaft oder Unfruchtbarkeit infolge eines Verschlusses eines oder beider Eileiter entwickelt.
Nicht immer macht sich eine Infektion mit Beschwerden bemerkbar oder zeigt unspezifische Symtome (80% der Frauen bemerken eine Infektion nicht!). Dies hat weitreichende Folgen, da sich so im Stillen die Infektion weiterentwickelt und in klarem Zusammenhang mit einer späteren Unfruchtbarkeit steht.
In Deutschland sind Schätzungen zufolge etwa 100.000 junge Frauen aufgrund einer Infektion durch Chlamydia trachomatis unfreiwillig unfruchtbar (steril).
Typisch ist daher der chronisch-schleichende Verlauf. Gleichzeitig sind die Träger von Chlamydia trachomatis unwissentlich eine ständige Gefahr für ihre Sexualpartner!
Die Spanne vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Auftreten erster Beschwerden dauert 5 bis 21 Tage. Bei Genitalinfektionen kann es auch erst nach 6 Wochen zu Beschwerden kommen. Erste Anzeichen sind ein gelblich-klebriger Ausfluss und Juckreiz sowie Brennen beim Wasserlassen. Weitere Krankheitszeichen sind leichte Blutungen beim Geschlechtsverkehr oder blutiger Ausfluss, Zwischenblutungen, Unterbauchschmerzen und Fieber.
Zusätzlich kann es zu einer nicht eitrigen Harnleiterentzündung, einer schmerzhaften Gelenksentzündung und Bindehautentzündung kommen. Der Herzmuskel, das Rippenfell und auch die Aorten können ebenfalls von einer Entzündung betroffen sein.
HPV-Testung
Infektionen mit humanen Papillomaviren gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen beider Geschlechter.
Bisher konnten ca. 200 verschiedene HP-Viren diagnostiziert werden.
Hierbei wird grob in „high risk“, „low risk“ und „others“ unterteilt.
Der Großteil sexuell aktiver Menschen infiziert sich mindestens einmal im Leben und das meist bald nach dem ersten sexuellen Kontakt mit meist mehreren HPV-Typen.
Die allermeisten HPV-Infektionen heilen still aus.
HPV befällt nicht nur den Gebärmutterhals sondern auch andere Körperregionen wie Penis, Anus, Mundhöhle und Rachen.
Bei Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen handelt es sich meist um vorübergehende Infektionen, die nach 1-2 Jahren nicht mehr nachweisbar sind. Eine HPV-Infektion kann jedoch auch über Jahre persistieren und in einem Teil der Fälle über Krebsvorstufen zu einem bösartigen Tumor führen.
Infektionen mit Niedrigrisiko-HPV-Typen sind für das Entstehen von Genitalwarzen verantwortlich. Für eine HPV-Infektion verantwortliche Risikofaktoren sind u.a. eine über die gesamte Lebensspanne hohe Anzahl von Sexualpartnern, homosexuelle Sexualkontakte, praktizierter Oral- und Analverkehr sowie Immunsuppression bzw. Immundefizienz (einschließlich HIV).
Weltweit sind 16% aller Krebserkrankungen infektionsbedingt. In der dritten Welt liegt dieser Anteil bei 7%, die Hälfte ist HPV-bedingt.
Gebärmutterhalskrebs ist somit der vierthäufigste Tumor der Frau weltweit.
Etwa 85% dieser globalen Krankheitslast entfällt auf Entwicklungsländer, in denen HPV für fast 12% aller Tumore bei Frauen verantwortlich ist.
Basierend auf Daten des Zentrums für Krebsregisterdaten am RKI erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 6.250 Frauen und ca. 1.600 Männer an HPV-bedingten Karzinomen im Bereich des Gebärmutterhalses, Vagina, Vulva bzw. des Penis sowie im Bereich von Anus, Mundhöhle und Rachen. Der bei den Frauen dominierende Gebärmutterhalskrebs wird zu nahezu 100% durch HPV verursacht.
Über die in ca. 10% der Fälle persistierende HPV-Infektion kann sich (durchschnittlich über einen Zeitraum von etwa 3-6 Jahren nach Infektion) eine höhergradige Veränderung von Gebärmutterhalszellen (HSIL) entwickeln. Wenn diese unbehandelt bleibt kann in ca. 30-50% der Fälle innerhalb von 10-30 Jahren ein Gebärmutterhalskrebs hervorgehen.
HPV-Impfung
Mit der nonavalenten (d.h. 9 HPV-Typen sind eingeschlossen) Impfung Gardasil9® steht uns eine potente Impfung gegen 90% der high risk HPV-Typen zusätzlich zu einem Schutz vor Genitalwarzen zur Verfügung.
Das optimale Zeitfenster für die Impfung ist vor Aufnahme der sexuellen Aktivität und sollte sowohl bei Mädchen als auch Buben zwischen 9 und 14 Jahren liegen.
Bis zum vollendeten 14.LJ sind zwei Teilimpfungen, danach bis einschließlich 18.Lebensjahr 3 Teilimpfungen für einen kompletten Impfschutz notwendig.
Lassen Sie Ihre Kinder impfen und geben Sie den HP-Viren keine Chance.
Ihr Kinderarzt und wir stehen Ihnen mit Informationen aufklärend zur Seite.
- Hormonanalyse
Gerne beraten wir Sie individuell
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